Bewegt zur Schule – Na sicher!
Morgens herrscht das Verkehrschaos vor unseren Grundschulen, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Sie wollen, dass ihr Kind sicher in die Schule kommt „und wenn sie könnten“, so eine Mutter aus Herzogenaurach „würden sie am liebsten direkt in die Aula der Schule fahren“. Der ADAC beklagt, dass gerade diese Elterntaxis mit wilden Wendemanövern und regelwidrigem Parken die Verkehrssicherheit des Schulwegs und damit die Sicherheit anderer Kinder gefährden. Schulen und die Polizei bemühen sich jedes Jahr aufs Neue, mit viel Aufklärungsarbeit diese Situation in den Griff zu bekommen.
„Wo das ‚Elterntaxi‘ durch lange Schulwege und fehlende Schulbusse nicht gänzlich zu vermeiden ist, sollten Fahrgemeinschaften gegründet werden. Sie können das Verkehrsaufkommen vor den Schulen erheblich minimieren und so zu mehr Sicherheit beitragen“, so der Rat des deutschen Kinderhilfswerkes. Insbesondere wenn beide Elternteile morgens zur Arbeit fahren, erscheint es oft praktischer und sicherer das Kind direkt auf dem Arbeitsweg abzuliefern. Eingerichtete „Kiss-And-Go – Zonen“ könnten helfen, das Bringen und Holen unter kontrollierten Bedingungen stattfinden lassen.
Den Schulweg selbständig, sicher und bewegt zu meistern, sind die Ziele des Projektes „Bewegt zur Schule – Na sicher“. Zu Fuß, mit dem Rad oder Roller in die Schule, stärkt die Kinder und fördert das soziale Miteinander. Sie erlernen selbst Verantwortung zu übernehmen, z.B. pünktlich zu sein. Sie bewegen sich, erkunden ihre Umgebung und haben Gelegenheit miteinander zu reden und sich zu verabreden. Kinder die nur „Inselhopping“ machen und überall hin gebracht werden, fehlt diese Erfahrung und sie fühlen sich oft weniger sicher.
„Bewegt zur Schule – Na sicher“ fand 2018 als Pilotprojekt an der Grundschule Bubenreuth statt. Gemeinsam mit Kindern, Eltern und Lehrer/innen der Schule, wurden in mehreren Schritten Ideen entwickelt, wie die Sicherheit auf dem Schulweg verbessert werden kann, sich das Verkehrsaufkommen vor der Schule reduzieren lässt und wie die Kinder motiviert werden können, den Schulweg auf eigene Faust zu meistern. Grundlage bildete eine Erhebung der gegenwärtigen Situation. Anschließend wurden in einer Ideenwerksatt mit Eltern, Kindern und Schule Lösungen erarbeitet, die zur nachhaltigen Verbesserung der Situation beitragen.
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